Aus der Vergangenheit zur Zukunft
Deutsche Kulturtage in Schäßburg haben am Dienstag begonnen
Zum dritten Mal organisiert das Demokratische Forum der Deutschen in Schäßburg/Sighișoara heuer Deutsche Kulturtage. Begonnen haben sie am Dienstagnachmittag, der Abschluss findet am Sonntag statt. Tatkräftige Unterstützung erhielt das Forum beim Gestalten des umfangreichen und mannigfaltigen Programmes von ifa-Kulturmanagerin Ina Baronow, gefördert wird die Veranstaltung vom Departement für interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung, dem Bürgermeisteramt und zahlreichen Sponsoren.
Wie im vergangenen Jahr, so wurde die Veranstaltungsreihe auch heuer mit einem Bläsertrio vom Stundturm herab eröffnet. Geboten haben das Mitglieder des Hermannstädter Ensembles „Tromba Felix“. Nach den Begrüßungsansprachen und dem Auftritt von fünf Paaren der von Andrea Rost geleiteten Volkstanzgruppe, bot die aus fünf Bläsern und einem Schlagzeuger bestehende Musikergruppe Blas- und Unterhaltungsmusik, während die leider spärlich erschienenen Teilnehmer plauderten.
Eröffnet hat die Reihe der Ansprachen Dr. Jean Pierre Rollin, der deutsche Generalkonsul in Hermannstadt/Sibiu, der den Veranstaltern ein Kompliment machte für den „wunderschönen bunten Frühlingsstrauß“ zu dem das Programm zusammengebunden worden war. Besonders erfreut habe ihn, dass dieses zu mehr als der Hälfte Kinder und Jugendliche als Zielgruppe hat. Adolf Hügel, der Bezirkskirchenkurator und Spitzenkandidat des Schäßburger Forums für den Stadtrat, sagte, das Bestreben der Kulturtage sei, sich den Mitbürgern vorzustellen um einander näher zu kommen im Vorhaben, die Anliegen der Gemeinschaft gemeinsam zu lösen. Bürgermeister Dorin Dăneșan erwähnte in seinem Grußwort die zahlreichen multikulturellen Veranstaltungen, die Schäßburg über die Landesgrenzen hinweg bekannt gemacht hat. Dr. August Schuller, vormaliger Stadtpfarrer und nun Vorsitzender der HOG Schäßburg, bezeichnete die Kulturtage als Versuch Hindernisse abzubauen, Vergangenheit zu erleben und aus dem Gegenwärtigen Zukünftiges zu gestalten. Sinn der deutschen Kulturtage sei, zusammen eine Zukunft zu bauen, sagte er.
Das Thema der diesjährigen Kulturtage lautet „Wir erleben Geschichte“. Themen aus der Geschichte sowie betreffend die Identität der Siebenbürger Sachsen werden in Vorträgen von Dr. Paul Philippi, Dr. August Schuller und Dr. Paul Milata angesprochen. Darüber hinaus beinhaltet das Programm musikalische Darbietungen, Ausstellungen, Open Air-Kino und den bereits traditionellen Fackelzug.
Am ersten Veranstaltungstag wurde eine im Forumssitz zu sehende Fotoausstellung eröffnet. Gemacht wurden die Fotos von Sechst- und Siebentklässlern der Bergschule im Rahmen des Fotokreises, den das wöchentlich aus Mediasch anreisende Fotografen-Ehepaars Kati und Lászlo Dudás leitet. Der Fotokreis kam auf Drängen von Günter Czernetzky, dem Begründer des Bergschulvereins zustande, gearbeitet wird mit 40 von Lukas Geddert gespendeten Kameras. Vor vollbesetztem Stadthaussaal boten am späten Dienstagnachmittag die 1.B-Klasse mit Lehrerin Anita C²pu{neanu Kinderlieder und die 3.B-Klasse unter Leitung von Lehrerin Irina Nihai-Gref brachte mehrere Flötenstücke zu Gehör. Das Singspiel „Katzentazentanz“ zeigten die Schüler der 3.B-Klasse mit Lehrerin Waltraut Schuster und die 4.A-Klasse bot das mit Lehrerin Christa Rusu einstudierte Theaterstück „Wie die Sonne in das Land Malon kam“. Beschränkt hat man sich heuer auf die Auftritte dieser vier Grundschulklassen, im nächsten Jahr kommen dann die anderen dran.