Einladung zu einer Kulturreise nach Siebenbürgen
Siebenbürgen findet als Tourismusregion immer größeren Zuspruch. Das gilt nicht nur für Ausländer auf der Suche nach (vertrauter) Exotik, sondern in zunehmendem Maße auch für Inländer aus allen Teilen Rumäniens: ob Grenzburgen oder Städtereisen, Ökotourismus oder Bergsteigen, das »Land jenseits der Wälder« hat für alle Interessen Spannendes zu bieten. Dabei werden auch die Deutschen des Landes und ihre Kultur oft neu entdeckt. Dass diese »Sachsen« selbst kaum noch zu sehen sind, verwundert nur selten jemanden, wohl aber ist deren mitteleuropäisches Erbe überall präsent.
Diese Kunst- und Kulturschätze, die sich in den sächsischen Städten und Dörfern in großer Dichte erhalten haben, sind ein weiterer Grund, Siebenbürgen aufzusuchen, zumal für deutschsprachige Reisende. Ihnen verlässliche Reiselektüre an die Hand zu geben, ist das Ziel von zwei Kulturreise-Handbüchern des Deutschen Kulturforums östliches Europa. Die kunsthistorischen Rundgänge durch zehn Städte im südlichen Siebenbürgen ergänzen den Führer durch die Kirchenburgenlandschaft, der gerade in zweiter, überarbeiteter Auflage erschien.
Den von den »Siebenbürger Sachsen« gegründeten Städten wuchs im Laufe der Jahrhunderte europäische Bedeutung zu. Hermannstadt/Sibiu weist einen reichen Bestand an Baudenkmälern auf. Kronstadt/Braşov bietet mit der berühmten Schwarzen Kirche eines der bedeutendsten Gotteshäuser Südosteuropas. Das mittelalterliche Stadtbild von Schäßburg/Sighişoara wurde in den Rang des Weltkulturerbes erhoben, in Mediasch/Mediaş hat sich die einzige Stadtkirchenburg des Landes erhalten.
Berühmt sind auch die Pfarrkirche in Mühlbach/Sebeş und die römisch-katholische Kathedrale von Karlsburg/Alba Iulia. Fogarasch/Făgăraş nimmt mit seiner Festungsanlage einen besonderen historischen Rang ein. Gänge durch Broos/Orăştie, Elisabethstadt/Dumbrăveni und Großenyed/Aiud ergänzen das vielfältige Bild siebenbürgischer Städte.
Arne Franke, M. A., Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, studierte an der Universität Frankfurt am Main und arbeitete als Denkmalpfleger in Görlitz. Seit 1997 ist er freiberuflich als Bauforscher, Ausstellungsmacher, Dozent für Architekturgeschichte und Denkmalpflege sowie als Reiseleiter tätig. Neben seinem Spezialgebiet »Schlesien« beschäftigt er sich mit der Geschichte und Architektur der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen.